Sonnenanbeter finden in Almería den Himmel auf Erden. Mit rund 3.000 Sonnenstunden gehört die Hafenstadt am Mittelmeer zu den sonnigsten Städten Spaniens. Mit traumhaften Stränden ist sie wie geschaffen für einen tollen Badeurlaub, unterbreitet aber auch kulturell interessierten Besuchern verlockende Angebote.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der 200.000 Einwohner zählenden Großstadt im Osten Andalusiens gehören die imposante Kathedrale im Herzen der Stadt und die Alcazaba. Während die Alcazaba zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert als maurische Festung entstand, stammt die Cathedral Encarnación de Almería aus dem 16. Jahrhundert. Die Alcazaba ist eine beeindruckende und weitläufige Burganlage, die auf einem Bergrücken oberhalb der Innenstadt thront und neben fühlbarer Geschichte einen wunderbaren Panoramablick über Almería und das Mittelmeer verspricht.

Doch auch die Kathedrale ist ein ganz besonderer Ort. Nicht etwa, weil sie Elemente der Gotik und Renaissance gekonnt in sich vereint. Überraschend ist vielmehr, dass es sich bei dem Gotteshaus ebenfalls um eine Befestigungsanlage handelt. Das war nötig, um wiederkehrende Angriffe berberischer Piraten abzuwehren. Das und viel mehr erfährt man bei einem Bummel durch die Gassen des historischen Stadtkerns, der unbedingt auch zur Plaza de la Constitución führen sollte.

Der Platz, den die Einheimischen nur als Plaza Vieja bezeichnen, ist ein hübsches Kleinod aus dem 19. Jahrhundert. Die gute Stube der Stadt mit dem Rathaus an der Stirnseite ist eingerahmt von Bogengängen und lädt zum Verweilen ein. In der Mitte des Platzes steht das Denkmal für die Märtyrer der Freiheit. In der Innenstadt dominieren enge und verwinkelte Gassen, die das für die Region so authentische Flair verströmen.

Typisch andalusisch und voller Temperament und Lebensfreunde geht es auch bei den Festen und Feierlichkeiten in Almería zu. Einen enormen Stellenwert haben die Wallfahrt zu Ehren der Virgen del Mar am ersten Sonntag im Januar, Karneval und Osterwoche sowie das Fest der Maikreuze. Kultureller Höhepunkt ist jedoch die alljährliche Feria. Das Volksfest findet in Almería traditionell im August statt. In dieser Zeit ist auch die städtische Stierkampfarena Austragungsort von Corridas.

Wenngleich das Umland von Almería mit endlosen Gewächshäusern für Tomaten, Erdbeeren und andere für den Export bestimmten Obst- und Gemüsesorten bedeckt ist, was der Region den Beinamen als „Mar de Plástico“ („Plastikmeer“) einbrachte, gibt es überaus reizvolle Gegenden, die sich lohnen. Dazu zählt etwa der Naturpark Cabo de Gata östlich oder die Wüste von Tabernas nördlich von Almería. Letztere ist der trockenste Ort in ganz Europa und trotz seiner unwirtlichen Erscheinung Lebensraum vieler seltener und geschützter Arten. Die Wüste ähnelt den Wüstenlandschaften Nordamerikas und war daher Schauplatz für Dreharbeiten zahlreicher Westernfilme.

Und dann sind da natürlich noch die herrlichen und endlos scheinenden Strände am Golf von Almería, an denen es sich selbst an vielen Wintertagen bei Sonne und angenehmen Temperaturen formidabel entspannen lässt. Wasserratten werden dann auch besonders zu schätzen wissen, dass das Mittelmeer mitunter wärmer ist als die Luft.